Die Meinungen zu einer reinen Wohnungshaltung von Katzen gehen weit auseinander; Einige sind der Ansicht, dass hier eine artgerechte Haltung nicht möglich sei. Inwieweit das bei seit Jahrhunderten domestizierten Tieren den Tatsachen entspricht, muss jeder Halter und jede Halterin wohl für sich entscheiden. Fakt ist jedoch, dass man auch eine kleine Wohnungen für das Tier, für das man nur das beste möchte, spannend gestalten kann. Hierzu sollte man seine Katze jedoch auch gut kennen, denn die Bedürfnisse können auch recht unterschiedlich sein.
Ein Beispiel hierfür ist schon die Frage nach der Anzahl der Katzenklos: In einer kleinen Wohnung mit eingeschränktem Platz erscheint es unattraktiv, ein Klo für jede Katze und noch eines zusätzlich aufzustellen. Je nach Charakter des Stubentigers kann dies jedoch sinnvoll sein. Einige Katzen verrichten großes und kleines Geschäft gern getrennt voneinander und teilen sich ungern ihr Klo. Sind ihre Bedürfnisse nicht gestillt, neigen sie dazu, sich einen anderen Platz für ihr Geschäft zu suchen – wie etwa Schuhe. Anderen hingegen ist es völlig egal, ob groß oder klein, ob zur alleinigen oder gemeinsamen Nutzung; Hauptsache, es gibt ein sauberes Klo. Die Ursache für Unsauberkeit kann allerdings auch in anderen Punkten begründet sein, zum Beispiel Unterforderung oder Stress.
Mit der Einrichtung einer Wohnung lässt sich sowohl gegen Stress als auch gegen Unterforderung vorgehen. Genügend hoch gelegene Liegeplätze und Höhlen beispielsweise bieten den Katzen Rückzugsmöglichkeiten. Doch Vorsicht: Häufig möchte jeder Stubenkater mindestens zwei Plätze, die er vollständig in Besitz nehmen kann. Von hier aus kann das eigene Reich im Blick behalten werden, hier versteckt man sich vor unliebsamen Besuchen oder hält auch mal ein Nickerchen. Auch Plätze direkt am Fenster sind sehr beliebt und bieten eine Abwechslung.
Heimwerker haben besonders viele Möglichkeiten. Aus kurzen Regalbrettern oder Kratzbaum-Modulen lässt sich je nach Möblierung eine komplette Wand oder auch die Wand über dem Sofa in einen Abenteuerspielplatz für den Stubentiger zimmern. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass der Untergrund nicht zu rutschig ist, andernfalls werden die Katzen das gefährliche Terrain auch eher meiden. Auch DIY-Hängeliegen für Katzen sind online gut zu finden. Wer sich nicht gern als Heimwerker betätigt oder den Platz oder die Zeit hierzu nicht findet, kann allerdings auch einfach auf Wandkratzbäume oder Module für Wandkratzbäume zurückgreifen, um Raum zu sparen. Hier sollte auf jeden Fall auch eine Möglichkeit zum Krallen wetzen geboten werden, damit sich Ihre Katzen auch gründlich daran austoben können – und am Ende nicht das Mobiliar darunter leidet.
Schränke und Regale können für die Vierbeiner ein zusätzliches Abenteuer werden. Schaffen Sie für Ihre Katzen die Möglichkeit, auf den Schrank zu klettern, um dort ein gemütliches Plätzchen vorzufinden. An vielen Stellen in einer Wohnung lassen sich kleine Liegestellen auf (und zum Teil auch in) Möbeln herstellen, die eigentlich keinen benötigten Platz rauben. Eine Lücke im Bücherregal? Was fehlt, sind ein Kissen und eine Aufstiegsmöglichkeit, vielleicht auch etwas Katzenminze, um die Neugier zu wecken.
Letztendlich suchen sich Katzen ihren Platz und ihre Beschäftigung auch gern selbst aus. Ob das nun ein herumstehender Karton ist, ein Blumentopf oder der Platz direkt vor dem Fernsehbildschirm. Möglichkeiten zum Klettern, Kratzen und Spielen sollten auf jeden Fall vorhanden sein. Um Ihren Stubentigern eine Abwechslung zu bieten, können Sie auch auf teures Spielzeug oder auf simple Gegenstände aus der Natur zurückgreifen: Ein mitgebrachter Tannenzapfen riecht spannend, wird angestupst oder sogar gejagt und kostet Sie nur etwas Zeit zum Einsammeln und vermutlich auch zum anschließenden Putzen.
Autorin: Amei Schüttler
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