Ist Ihnen in letzter Zeit auch eines dieser schweren Balkenmöbel aufgefallen? Dicke Holzlatten, die als Tischplatte fungieren, ganze Balken, die als Untergestelle für Bette verbaut werden oder massive Seitenwände bei Kommoden und Sideboards. Hier wird nicht gekleckert, hier wird geklotzt. Mehr ist mehr beim neuen Holztrend, der vor einigen Jahren Einzug in die Möbelgeschäfte und Online-Shops genommen hat.
Was hat es mit dem Trend auf sich?
Vermutlich war der Markt übersättigt mit Möbeln aus Holzwerkstoffen, die über perfekte Oberflächen, glatte Kanten und einheitliche Maserungsverläufe verfügen. Die direkte Verbindung zum Baum war beim Befühlen der Oberflächen nicht mehr herzustellen, das Natürliche, Besondere war verloren gegangen. Wozu überhaupt noch Holz verwenden, fragte man sich. Muss den wirklich jedes Astloch und jede Unfeinheit im Holz herausgeschnitten werden?
Nein, es geht auch anders! Das beweisen die Möbel in eindrucksvoller Weise. Natürlich sind sie in keinster Weise eine Neuerfindung des Rades und bedienen sich über Jahrhunderte bewährten Mustern. Aber: sie schaffen die Verbindung zur Natur, in einer Zeit der Digitalisierung und Verstädterung. Die Branche hat klingende Namen wie „Risseiche“, „Asteiche“ oder „Wildeiche“ erfunden, um die raue, lebendige Seite des Holzes hervorzuheben. Kunstwörter, Marketingtricks und gleichzeitig der verkörperte Wunsch nach mehr Natur in den eigenen vier Wänden. Die große Vielfalt an verschiedensten Balkenmöbeln beweist, dass die Nachfrage immer größer wird. Der Markt verschließt sich dem Wunsch natürlich nicht und glänzt durch innovative Modelle mit Chromfüßen oder schwebender Optik.
Eine weitere Erklärung für das steigende Interesse an solchen ausgefallenen Möbeln, ist mit Sicherheit auch der Trend hin zu DIY, Shabby und Vintage. Diese Trends haben womöglich erst den Weg geebnet für unperfekte, unkonventionelle Möbel mit Ecken und Kanten. Insbesondere die rustikalen Balkenbetten erinnern in gewisser Weise an die selbstgebauten Palettenmöbel, die in den letzten Jahren immer wieder durch die sozialen Medien geistern. Die „selbstgebaute“ Optik: vielleicht ein Grund mehr für das rege Interesse an Balkenmöbeln. Die Risse, Unfeinheiten und scheinbar einfache Aufbauweise wirkt, als könnte man es selbst genauso hinbekommen, ein Zugeständnis an den Hobbyheimwerker, der ein bisschen in jedem von uns steckt.
Fazit:
Wie der Trend sich in Zukunft entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Der Endkunde profitiert im Moment vom Konkurrenzkampf der Hersteller, die mit immer ausgefalleneren Designs und Ideen versuchen, die Mitbewerber auszustechen. Auch wenn der Trend sich nicht hält, die Möbel, die er hervorgebracht hat, werden es definitiv.
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Hallo Despina! Danke erstmal für diesen Artikel. Ich ziehe bald um und brauche ein neues Bett. Wie Sie es erwähnen, ein Bett aus Holz, das wie Echtholz und nicht wie Scheinholz aussieht, ist meiner Meinung nach wichtig – und viel schöner! Ich sehe mich schon darin schlafen.. Nun muss ich eine Tischlerei für Möbel finden!