Der Strompreis steigt pro Jahr durchschnittlich um sechs Prozent und steht im Mai 2022 bei Bundes-durchschnittlich 36,19 Cent je Kilowattstunde. Bei gleichbleibender Steigung werden wir im Jahr 2042 also 86,86 Cent je Kilowattstunde bezahlen dürfen. Zeit für einen Ausstieg und der Möglichkeit mit einem Balkonkraftwerk Strom zu sparen!
Was ist ein Balkonkraftwerk?
Balkonkraftwerke oder sogenannte Plug-and-Play PV-Anlagen sind die auf dem Markt gebräuchlichen Begriffe für steckerfertige Erzeugeranlagen. Diese bestehen in der Basisversion aus einem Photovoltaik-Modul, den „Solarzellen“, einem Wechselrichter, der den Gleichstrom des Solarmoduls in Wechselstrom umwandelt und einer Wieland-Einspeisesteckdose oder einem Schukostecker, für die Einspeisung des gewonnenen Stromes in das Hausstromnetz. Diese Balkonkraftwerke dürfen im Hausnetz angeschlossen werden, solange diese eine Leistung von maximal 3,68 kW Netzbelastung nicht überschreiten. Für diese Balkonkraftwerke muss kein gesonderter Antrag auf Genehmigung bei Vermieter oder Netzbetreibergesellschaft gestellt werden. Außerdem muss auch der Netzbetreiber keine Abnahme durchführen. Ein vereinfachtes Formular, welches ausgefüllt und von einem Fachunternehmen unterschrieben ist, sind dafür ausreichend.
Für wen lohnt sich ein Balkonkraftwerk?
Alle Mieter einer Mietwohnung mit Balkon, die mit Balkonkraftwerken Strom sparen möchten, sollten sich ein Balkonkraftwerk zulegen, um bares Geld zu erwirtschaften. Für die Anbringung benötigt man keine Genehmigungen, sofern die Anbringung von zum Beispiel Satelliten-Anlagen auf dem Balkon, am Geländer oder in der Hausfassade nicht ausdrücklich verboten ist. Für den Aufbau und die Inbetriebnahme der Anlage sind keine Fachkenntnisse erforderlich. Die Arbeiten können von einem Laien mit etwas technischem Verständnis bewältigt werden. Die ideale Ausrichtung der Module erreicht man auf einem Ost-Süd-West Balkon und der Anbringung an Fassade oder Geländer. Sowohl auch auf Gartendächern, Dächern oder Garagen. Die Module können selbstständig befestigt oder mit dem zusätzlich erhältlichen Montagematerial angebracht werden.
Welche Kosten entstehen und ab wann rechnet sich ein Balkonkraftwerk?
Da die Anlagen den Strom je nach Größe der Anlage produzieren, verhalten sich Kaufpreis und Stromersparnis verhältnismäßig. Mit der kleinsten Anlage für nur 529,00 Euro spart man bei einem aktuellen Strompreis von 36,19 Cent (Stand Januar 2022) pro Jahr 125,94 Euro ein. Die Anlage hätte sich bei 529,00 Euro geteilt durch 125,94 Euro Ersparnis nach genau 50,4 Monaten, sprich vier Jahren und zweieinhalb Monaten gerechnet. Die größte Anlage mit einem Preis von 1.658,00 Euro hat sich mit einem Jahresertrag von 1525 kWh nach genau drei Jahren amortisiert.
Was passiert mit nicht verbrauchtem Strom aus meinem Balkonkraftwerk?
Alle Haushaltsgeräte in ihrem Stromkreis benutzen zuerst den Strom aus der Photovoltaikanlage, bevor die Geräte den Netzstrom nutzen. Erst wenn dieser Strom nicht mehr reicht, wird zusätzlicher Strom aus dem Netz gezogen, der dann vom Mieter bezahlt werden muss. Produziert ein Balkonkraftwerk mehr Strom als die Geräte der eigenen Wohnung benötigen, fließt der überschüssige Strom in das Hausnetz und steht anderen Verbrauchern oder aber dem öffentlichen Stromnetz zur Verfügung. Eine Vergütung für diesen in das öffentliche Netz eingespeisten Strom erhalten Besitzer von Balkonkraftwerken bisher leider noch nicht.
Wie sieht es mit der Haltbarkeit der Anlage aus?
Wie in dem vorherigen Abschnitt schon benannt, rechnen sich solche Balkonkraftwerke je nach Größe nach drei bis spätestens vier Jahren. Die Haltbarkeit der gesamten Anlage wird im Schnitt mit 15 Jahren angegeben, auch wenn die Module eine Garantie von 25 Jahren mitbringen, sind die Wechselrichter mit Garantien von bis zu 12 Jahren erhältlich. Damit liegen mit einem Balkonkraftwerk also acht bis neun kostensparende Jahre vor einem Besitzer, bis die ersten Garantien erlöschen. Die durchschnittliche Haltbarkeit einer Anlage kann mit zwanzig Jahren berechnet werden.
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