Reinräume, in denen die Konzentration luftgetragener Partikel besonders gering ist, werden in unterschiedlichen Industriebetrieben, u.a. in der Lebensmittelproduktion, benötigt. Bei der Konzeption und dem Bau von Reinräumen müssen viele Besonderheiten beachtet werden, damit hinterher ein zuverlässiger Schutz vor mikrobieller Kontamination gegeben ist und der Raum strengsten Hygienevorschriften entspricht. Erfahren Sie nachfolgend mehr über den Bau und die Funktion von Reinräumen.
Was ist ein Reinraum?
Ein Reinraum ist ein geschützter Raum, in dem die Konzentration luftgetragener Partikel besonders gering ist. Damit sind hier auch sehr wenige Keime und Bakterien in der Luft, die gesunde Menschen nicht weiter beeinträchtigen, aber zum Beispiel Lebensmittel kontaminieren können. Ein klassisches Beispiel für einen Reinraum ist der Operationssaal im Krankenhaus. Auch in Industriebetrieben, zum Beispiel in der Lebensmittel-, Pharma- und Elektroindustrie, werden Reinräume benötigt, damit Lebensmittel und Medikamente nicht kontaminiert bzw. hochsensible Elektroteile nicht beschädigt werden. Damit ein Reinraum seine Funktion erfüllen kann, muss er hinsichtlich seiner Bauweise und Ausstattung besondere Ansprüche erfüllen.
Bau- und Funktionsweise von Reinräumen
Zunächst muss beim Bau von Reinräumen beachtet werden, dass die Wände und Decken extrem hohen Belastungen wie starken Temperaturschwankungen standhalten können. Mithilfe von Lüftungs- und Klimatechniken lassen sich in einem Reinraum Faktoren wie die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit genau steuern und konstant halten. Auch hocheffiziente Filter kommen zum Einsatz, um die Luft rein zu halten und Partikel aufzufangen. Sämtliche Oberflächen in Reinräumen müssen leicht zu reinigen und abriebfest sein, damit sich nicht durch die Lüftungsanlagen kleinste Teilchen davon lösen und in die Luft gelangen. Der Zugangsbereich zu Reinräumen weist eine spezielle Konstruktion auf, denn er besteht in der Regel aus mehreren Bereichen, in denen die Luftreinheit jeweils ansteigt. In einem der ersten Bereiche müssen alle, die den Reinraum betreten wollen, spezielle Schutzkleidung anziehen. Die Schuhe müssen gründlich auf eigens konzipierten Matten abgestreift werden, damit sich kein Schmutz löst und in die Luft gelangt. Der Zugang zum Reinraum selbst findet über eine Schleuse statt, in der Filter und Luftanlagen dafür sorgen, dass keine Verunreinigungen von draußen in den geschützten Bereich gelangen. Beim Reinraumbau gibt es also sehr viele baufachliche Besonderheiten zu beachten.
Verschiedene Arten von Reinräumen
Je nach Betrieb und Verwendungszweck gibt es unterschiedliche bauliche Anforderungen an Reinräume. Besonders robust und für den dauerhaften Betrieb meist am besten geeignet sind Reinräume mit festen Wänden, so genannte Hardwallkabinen. Darüber hinaus gibt es Reinräume mit Folienvorhängen, die sogenannten Softwallkabinen. Welche Variante die bessere ist, hängt vom Zweck des Reinraums und einigen weiteren Faktoren ab. Softwallkabinen können in der Regel einfacher und schneller realisiert werden. Sie sind besonders flexibel und lassen sich meist auch bei beengten Platzverhältnissen umsetzen. Nachteilig ist, dass die Folien besonders oft und gründlich gereinigt werden müssen. Pflegeleichter sind Hardwallkabinen aus Kunststoff, Aluminium, Edelstahl oder Glas. Jedes Material hat hier seine Vor- und Nachteile. Industriebetriebe, die Reinräume benötigen, sollten sich ausführlich von Experten beraten lassen, welche Lösung die für sie beste ist.
Verhalten in Reinräumen
Wenn Schmutzpartikel oder Keime in Reinräume gelangen, dann werden sie eigentlich immer von Menschen eingeschleppt. Deswegen gelten in Reinräumen besondere Verhaltensregeln und sie sollten nur von Angestellten in Schutzkleidung betreten werden, die eine spezielle Fachausbildung genossen haben. Generell sollten sich so wenig Angestellte wie möglich in einem Reinraum aufhalten. Während des Aufenthalts gilt es alle unnötigen schnellen Bewegungen zu vermeiden, weil dadurch Partikel in die Luft abgegeben werden können. Mitgebrachte Lebensmittel haben in einem Reinraum nichts verloren und selbstverständlich sollten auch keine gesundheitlich angeschlagenen Angestellten hier arbeiten. Sämtliche Arbeitsutensilien müssen steril gehalten und mit Bedacht auf ihre Eignung für den Einsatz in Reinräumen ausgewählt werden. Auch alle Reinigungsutensilien müssen für die Verwendung in Reinräumen geeignet sein. Dafür gibt es spezielle Gerätschaften und Mittel. Schließlich ist eine besonders sorgfältige Reinigung wichtig, damit diese sensible Umgebung so sauber bleibt, wie sie sein soll.
Fazit
Reinräume für Industriebetriebe müssen fachgerecht gebaut und ausgestattet werden, damit sensible Produkte darin zuverlässig vor mikrobieller Kontamination geschützt sind. So können Industriebetriebe den immer strenger werdenden Hygienerichtlinien gelassen entgegensehen. Besonders wichtig dafür, dass ein Reinraum hygienisch rein bleibt, ist aber auch das Verhalten der Angestellten. Dieses muss strengen Richtlinien entsprechen und von hoher Sorgfalt geprägt sein.
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