Ratgeber

Wespen im Spätsommer

Nützliche Helfer und ungebetene Gäste zugleich

Der Spätsommer ist Wespenzeit. In dieser Phase erreichen die Völker ihre größte Anzahl an Tieren, da die Larven schlüpfen und der Nachwuchs das Nest verlässt. Vor allem die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe können ab August als ungebetene Gäste auf den Tischen und Tellern der Menschen für Unruhe sorgen. Um die Tiere nicht anzulocken, sollten Lebensmittel und Getränke im Freien möglichst abgedeckt werden. Oft kann es auch helfen, Wespen umzuleiten, indem man in einiger Entfernung vom Tisch etwas Süßes oder ein Stückchen Fleisch anbietet.

Wenn dennoch eine Wespe angeflogen kommt, kann es effektiv sein, das Tier mit Wasser aus einer Sprühflasche einzunebeln. Die Wespe interpretiert das als Regen und fliegt zurück zum Nest. Auch Nelkenöl oder mit Nelken gespickte Zitronen sollen die Insekten fernhalten. Keinesfalls sollten Insektensprays verwendet werden. Wespen sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Als wild lebende Tiere dürfen sie nicht mutwillig beunruhigt, gefangen, verletzt oder getötet werden.


Nester dürfen nur aus gutem Grund entfernt werden, etwa wenn kleine Kinder oder Menschen mit Wespenstichallergie in der Nähe des Nestes leben. Betroffene sollten sich an den örtlichen Imkerverein wenden, da Imker häufig helfen, die unerwünschten Mitbewohner schonend umzusiedeln. Obwohl Wespen manchmal lästig sein können, haben sie auch ihre nützlichen Seiten: Sie vertilgen eine Menge anderer unbeliebter Insekten wie beispielsweise Stechmücken, die ebenso unbeliebt sind.

Wespen als nützliche Schädlingsbekämpfer

Wespen spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie als fleißige Jäger auftreten.
Bild von Ralph auf Pixabay

Wespen spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie als fleißige Jäger auftreten. Sie ernähren sich von verschiedenen Insekten und deren Larven, darunter auch viele Schädlinge. Häufig gefressene Insekten sind beispielsweise Fliegen, Bremsen und Blattläuse. Auch Mückenlarven stehen auf ihrem Speiseplan. Auf diese Weise tragen Wespen erheblich zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei und sorgen für ein ökologisches Gleichgewicht in Garten und Natur.

Interessanterweise füttern Wespen ihre Larven mit erbeuteten Insekten. Die Larven wiederum geben eine zuckerhaltige Substanz ab, die die Wespen als Nahrung nutzen. Dies erklärt auch, warum Wespen auf der Suche nach Zuckerhaltigem oft an süßen Getränken und Speisen interessiert sind. Die adulten Wespen fressen Zucker als Energielieferant und versorgen sich und ihre Nester dadurch optimal.

Bestäuber mit unterschätzter Bedeutung

Darüber hinaus sind Wespen auch als Bestäuber von Bedeutung. Während sie auf Nahrungssuche durch Blumen und Blüten fliegen, tragen sie Pollen von Pflanze zu Pflanze und leisten so einen Beitrag zur Bestäubung von Obstbäumen und verschiedenen Nutzpflanzen. Trotz ihres Rufs als Plagegeister haben Wespen also durchaus ihre nützlichen und wichtigen Aufgaben in der Natur.

Was tun wenn es nun doch zu einem Stich gekommen ist?

Erste Hilfe und Behandlungstipps

Wespenstiche können schmerzhaft und lästig sein. Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit reicht oft aus, und schon hat die Wespe zugestochen. Wichtig ist, nach einem Stich ruhig zu bleiben und die betroffene Stelle schnell zu behandeln, um Schwellungen und Schmerzen zu minimieren.

Sofortmaßnahmen nach dem Stich

Wenn Sie von einer Wespe gestochen wurden, sollten Sie zuerst versuchen, den Stachel zu entfernen, falls dieser noch in der Haut steckt. Wespen hinterlassen ihren Stachel zwar im Gegensatz zu Bienen normalerweise nicht, aber es ist immer gut, dies sicherzustellen. Vermeiden Sie es, die betroffene Stelle zu quetschen, da dies das Gift weiter in die Haut drücken kann. Kühlen Sie die Einstichstelle umgehend mit einem kalten Umschlag, einem Eispack oder einem in kaltes Wasser getränkten Tuch. Dies hilft, die Schwellung zu reduzieren und lindert den Schmerz.

Linderung der Symptome

Zur Linderung von Juckreiz und Schmerzen können unterschiedliche Hausmittel eingesetzt werden. Ein bewährtes Mittel ist das Auftragen einer Zwiebelscheibe auf die Einstichstelle; der Zwiebelsaft soll entzündungshemmend wirken und kühlen. Auch ein mit Essig oder Zitronensaft getränktes Tuch kann helfen, das Gift zu neutralisieren. Antihistaminische Cremes oder Gels, die in der Apotheke erhältlich sind, können ebenfalls Symptome lindern und die Heilung fördern.

Wenn Sie starke Schmerzen, Schwellungen oder andere ungewöhnliche Symptome verspüren, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Menschen, die schon einmal auf Wespenstiche allergisch reagiert haben, sollten stets ein Notfallset bei sich tragen und sofort medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

Vorbeugende Maßnahmen

Um Stiche gänzlich zu vermeiden, ist es ratsam, Wespen nicht durch hektische Bewegungen zu provozieren. Tragen Sie helle, unauffällige Kleidung und vermeiden Sie Parfüms oder stark riechende Deodorants, die Wespen anziehen könnten. Abdeckungen für Essen und Getränke sowie das Tragen von Schuhen im Garten können ebenfalls helfen, unnötige Begegnungen mit Wespen zu verhindern.

Durch das Befolgen dieser Tipps können Sie das Risiko eines Wespenstichs minimieren und im Falle eines Stichs schnell und effektiv reagieren.

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de

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