Unwetter und Blitzschäden kosten die Deutschen rund 2 Milliarden Euro jährlich. Hitzegewitter von August bis Frühherbst werfen die aktuelle Frage auf: Wie sicher sind deutsche Haushalte?
Einer Studie zufolge ist der klassische Blitzableiter die gängigste Installation für den professionellen Gewitterschutz. Rund 80 Prozent der Häuser sind mit einem äußeren Blitzableiter gesichert. Dies ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag von reichelt elektronik unter 1.000 Haushalten.
Doch nicht alle Immobilien bieten mehr als den an Dach und Fassade montierten Blitzableiter. Nur 64 Prozent verfügen im Wohnhaus über einen inneren Blitzschutz, so die Untersuchung. Experten raten jedoch dringend zu diesem sogenannten Blitzschutzpotentialausgleich. Er besteht aus einer Verbindung von innenliegenden metallenen Installationen, Starkstrom- und Fernmeldeanlagen und sonstigen geerdeten Teilen mit der Haupterdungsschiene.
Deutschland zieht den Stecker – bloß die Jugend nicht
Weitere Schutzmaßnahmen wie spezielle Überspannungsstecker sind eher unbekannt: Nur 15 Prozent verfügen über einen Überspannungs-Ableiter. Was tun die Deutschen bei Gewitter, um die heimische Elektronik zu schützen? Den Stecker ziehen. Das macht jeder Zweite (48%), wenn die Blitze am Himmel zucken. Ein grundsätzlich richtiges Verhalten, denn bleiben Fernseher und Co. mit der Steckdose verbunden sind, können Blitze mit einer Wucht von bis zu 1,2 Milliarden Watt solche Endgeräte zerstören.
Der Alltags-Tipp „Stecker ziehen“ ist jedoch unterschiedlich verbreitet. Während 60 Prozent der über 55-Jährigen bei Gewitter den Stecker ziehen, so ist diese Praxis bei Jugendlichen out. Bei den 18- bis 24-Jährigen ergreift nur jeder Dritte (32%) diese Schutzmaßnahme.
Der baulichen Missstände sind sich die Deutschen durchaus bewusst: 35 Prozent planen, in den eigenen Räumen mit entsprechenden Überspannungsschutzeinrichtungen nachzurüsten, so die Untersuchung.
Nur jeder Fünfte ist korrekt versichert
Sollte trotz aller Vorsicht die heimische Elektronik vom Blitz getroffen werden, dann müssen die meisten den Schaden selbst tragen, warnt die Studie. Nur jeder Fünfte (20%) verfügt über eine Hausratversicherung mit Schutz vor Überspannungsschäden. Erschreckend: Bei den 18-24-Jährigen sind es sogar 91 Prozent, die nicht ausreichend versichert sind.
Damit könnte junge Erwachsene ein Gewitterschaden teuer zu stehen kommen. Denn sie verfügen in der Regel über mehr und teurere elektrische Geräte als andere Altersgruppen. Wie sind Sie hinsichtlich Gewitterschäden versichert? Auf diese Fragen sagen 65 Prozent der Jüngeren: „Ich weiß es nicht.“
Doch Unwissenheit schützt vor Blitzschlag nicht. Daher raten Experten, spezielle Blitzschutz-Steckdosenleisten einzusetzen. Auch das heimische Netzwerk ist mit Überspannungsschutz gegen Blitzeinschlag zu sichern. Geräte aus dem Fachhandel bieten hier zusätzliche Garantien für die angeschlossenen Geräte gegen Überspannungsschäden sowie eine Datenwiederherstellungsgarantie.
Quellennachweis: reichelt elektronik
Veröffentlicht von:
- Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de
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