Kupfer ist der neue Liebling der Designer. Vom Christbaumschmuck bis zur Stehleuchte: Der angesagte Trend inspiriert einen modernen Lifestyle. Doch warum sind alle plötzlich so verrückt danach?
Woher kommt das Comeback?
Lange Zeit galt Kupfer als verpönt im Industriedesign. Kühle Metalle wie Edelstahl, Chrom oder Silber beherrschten die Wohnlandschaften – gern in Kombination mit Schwarz – und vermittelten einen eher minimalistisch reduzierten Look. Bereits vor einiger Zeit entdeckten Trendforscher eine Hinwendung zu eher warmen Metalltönen für das Industriedesign. Kupfertöne waren bereits in den 70er Jahren ein Thema, das sich durch die Wohnungseinrichtungen der Schönen und Reichen zog und nun ein Revival durchläuft.
Die Modebranche grifft das Thema als erster auf: Warmes Roségold eroberte den Schmucksektor. Uhren, Ringe und schließlich Handys und Tablets erstrahlten in den neuen rötlichen Goldtönen und wirkten dadurch sofort moderner. Armbänder aus Kupfer wurden zu Verkaufsschlagern und Parfümflakons und Verpackungen mit roségoldenen Akzenten versehen.
Kein Wunder, dass sich bei dem großen Anklang die riesige Erfolgswelle der warmen Metalltöne auch auf den Bereich der Möbel und Wohnaccessoires übertrug. Die Innendesigner der großen Hersteller lieben das Material und entwickeln seitdem kupferne Produkte in allen Preiskategorien.
Noch schöner wohnen
Für einen modernen, minimalistischen Look sind Kupfertöne in Einrichtung und Wohnaccessoires unverzichtbar. Die Lieblinge der Designer-Hotels und Werbeagenturen haben mittlerweile auch Einzug in die Wohnzimmer trendbewusster Konsumenten gefunden. Beleuchtungskonzepte internationaler Hersteller beschichten das edle Material Kupfer mit einer hauchdünnen Lackschicht, um den Kugellampen, Stehlampen oder Hängelampen einen starken Glanz zu verleihen und ein Anlaufen zu verhindern. Andere Designkonzepte bevorzugen einen industriellen Charme und kalkulieren die natürliche Patina, die Kupfer schon nach kurzer Zeit entwickelt, absichtlich ein. Mit einer Pendelleuchte aus Kupfer kann ein bewusster Stilbruch in der Einrichtung erzielt werden oder auf das Zusammenspiel von Minimalismus und Erdverbundenheit gesetzt werden.
In Kombination mit anderen natürlichen Materialien wie edlen Hölzern und Naturleder lassen sich Kupferaccessoires im Wohnbereich zu modern anheimelnden Ensembles kombinieren. Ob filigrane Kerzenhalter oder raumgreifende Pendellampen: Der Siegeszug der Kupfertöne befindet sich aktuell auf dem Höhepunkt und ist mittlerweile in vielen Interieur-Bereichen wiederzufinden.
Ein nachhaltiges Material
Kupfer gilt übrigens als nachhaltiger Werkstoff, denn es ist ein Metall, das sich sehr gut recyceln lässt, ohne dass es an Qualität einbüßt. Dazu kommt, dass tatsächlich nur eine geringe Kupfermenge ausreicht, um zum Beispiel Lampenschirme aus einem Polycarbonat- Kern zu beschichten. Rund die Hälfte des in Deutschland verwendeten Kupfers stammt aus wiederverwerteten Kupferbeständen. Ein gutes Verkaufsargument für Verbraucher, die sich für Herkunft und Umweltbilanz von Produkten interessieren.
Veröffentlicht von:
- Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de
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