Um die von der Bundesregierung angekündigte große Energiewende in Deutschland ist es ziemlich ruhig geworden: Viele internationale Krisen haben das Thema aus den Schlagzeilen verdrängt. Die Bundesbürger scheinen sich zudem mit den hohen Strom- und Spritpreisen arrangiert zu haben. Tatsächlich hat sich aber an der Notwendigkeit, das Energiesystem fundamental zu reformieren, nichts geändert. Wir stellen in unserem Special einige Trends in Sachen alternativer Energien vor und haben einen Tipp, wie Hausbesitzer, die mit Strom heizen, sparen können.
Solarsystem mit reinem Wasser als Energieträger
Steht ein Glas Wasser in der Sonne, wird es rasch erwärmt. Dieses einfache Naturprinzip lässt sich auch konsequent nutzen, um die eigenen vier Wände ökologisch und ökonomisch zu beheizen. Der badische Wärmespezialist Paradigma beispielsweise setzt bei seinem thermischen Solarsystem „AquaSolar“ auf reines Wasser als Wärmeträger. Bis dato waren nur Solarwärme-Systeme bekannt, bei denen ein Gemisch aus Wasser und dem Frostschutzmittel Glykol durch die Kollektoren fließt. Dank des neuen Systems kann die Solarwärme-Anlage direkt ins Heizungssystem integriert werden. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Wärmekapazität: Wasser speichert bei gleicher Temperatur mehr Energie als andere Wärmeträger und kann dabei nicht überhitzen. Wer ganz auf fossile Brennstoffe verzichten möchte, kann das Solarsystem zudem mit einem Pellets- oder Erdgas-Brennwertkessel kombinieren.
Wärmepumpen lassen sich auch bei wenig Platz nutzen
Die Wärmepumpe wird als Alternative zu anderen Heiztechniken immer interessanter. Denn je mehr Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung steht, umso sauberer ist diese Technik, die rund drei Viertel ihrer Energie klimaneutral aus Umweltwärme erzeugt und nur etwa ein Viertel aus der Steckdose bezieht. Dank kompakter neuer Wärmepumpen wie der „NDB Pico“ vom Hersteller Neura lässt sich Erdwärme heute auch in Häusern mit wenig Platz nutzen, in denen kein größerer Heizraum eingeplant ist. Einerseits sind die Abmessungen des Geräts äußerst kompakt. Gleichzeitig liefert es nicht nur Wärme für die Heizung, sondern stellt auch die Warmwasserversorgung des Haushalts sicher. So wird keine zusätzliche Anlage für das Brauchwasser benötigt – was ebenfalls Platz spart. Die Montage erfolgt nach dem Prinzip „Plug and Heat“: Die Wärmepumpe wird einfach an einen beliebigen Warmwasserspeicher montiert und mit diesem verbunden.
Hochmoderne Pellets-Heizung
Durch den Umstieg auf Holzpellets können sich Eigenheimbesitzer von Öl- und Gasheizungen verabschieden. Die Pellets-Anlagen können heute sogar nahezu vollautomatisch und ohne größere Eingriffe des Nutzers betrieben werden. Welcher Pellets-Kessel für Heizung und Warmwasser im Einzelfall am besten passt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Qualitätslabel, Testergebnisse und Prämierungen können bei der Auswahl der passenden Brennertechnik helfen. Den Blauen Engel beispielsweise erhalten Produkte, die sich durch geringe Schadstoffemissionen unterhalb der in den Euronormen festgelegten Maximalwerte bewegen, die das Holz wirtschaftlich verbrennen und im Betrieb sehr wenig Strom verbrauchen. Die Auszeichnung erhielt zum Beispiel der Pellets-Kessel „Pellets P1“ des Herstellers Fröling. Um die Ressource Holz als Energiequelle bestmöglich zu nutzen, verfügt der Kessel über eine hoch entwickelte Steuerung und Regelung.
Kachelofen spart Energie und entlastet die Umwelt
Eine Investition in die energetische Sanierung der Heiztechnik eines Hauses etwa in Form eines Kachelofens, Heizkamins oder Kaminofens spart Energiekosten und entlastet die Umwelt. Zudem steigert die moderne Ofentechnik im edlen Design auch den persönlichen Lebenskomfort und das Wohlbefinden. Auf Qualität und Individualität wird von den Herstellern viel Wert gelegt, deshalb ist die Handwerksleistung des Kachelofen- und Luftheizungsbauers unverzichtbar. Mit ihrer CO2-neutralen, schadstoffarmen Feuerungstechnik erreichen Pellets-Öfen Wirkungsgrade bis zu 90 Prozent. Informationen – auch zu Fachbetrieben in der Region – findet man unter www.kachelofenwelt.de, dem Infoportal der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kachelofenwirtschaft e.V. (AdK).
Unterschiedliche Tarife für Haushalts- und Heizstrom können sich auszahlen
Seit einigen Jahren können die Besitzer einer Speicherheizung ihren Stromanbieter frei auswählen. Allerdings gab es bisher nur wenige Unternehmen, die bundesweit Heizstrom in ihrem Angebot hatten. Da aktuell neue Anbieter im Markt antreten, lohnt sich ein Vergleich: Mit einem Versorgerwechsel können Hausbesitzer und Mieter sich in vielen Fällen die günstigeren Konditionen sichern. „Wer mit Speicherheizung oder Wärmepumpe heizt, hat in der Regel bereits zwei Stromzähler: Einen für den normalen Haushaltsstrom und einen weiteren für die Verbrauchsmessung von Nachtspeicherofen oder Wärmepumpe“, erklärt Oliver Bolay, Geschäftsführer beim bundesweiten Strom- und Gasanbieter „E wie Einfach“. Der Grund dafür ist, dass der Heizstrom von den Versorgern zu günstigeren Konditionen geliefert wird als der normale Strom für Beleuchtung, Kühlschrank, Waschmaschine und Co. Hier lohnt es sich, genauer hinzusehen. Denn Haushalts- und Heizstrom können von unterschiedlichen Versorgern bezogen werden, so dass man sich jeweils den Anbieter mit den günstigsten Tarifen für den eigenen Bedarf sichern kann.
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