Natürliches Pflanzenschutzmittel anstatt Insektengift
Das Bienensterben bzw. Insektensterben ist in aller Munde und auch in den Medien. Zu Recht, Glyphosat in chemischen Pflanzenschutzmitteln und Windräder sind maßgeblich am Insektensterben beteiligt. Nicht zuletzt auch die flächendeckende Bebauung von Grünflächen mit Beton. Urbanes Gärtnern in der Stadt ist zwar modern doch auch in vielen ländlichen Gegenden erobern immer mehr Gabionen, als Sichtschutz, die Gärten. Natürliche Hecken und Sträucher machen ja auch nur Arbeit, genauso wie Blumenbeete. Die Gartenarbeit liegt ja auch nicht jedem.
Dabei kann Gartenarbeit so entspannend sein. Gerade jetzt im Frühjahr, wenn alles wieder zum Leben erwacht, macht Gärtnern besonders viel Spaß. Alle im Herbst gepflanzten Zwiebeln blühen auf. Die Knospen der Ziersträucher brechen auf. Stauden erwachen aus dem Winterschlaf. Tomaten,- Zucchini- und Gurkenpflanzen müssen vorgezogen werden. Pflanzkübel können aus dem Winterlager geholt werden. Doch die ansteigende Wärme und das Aufblühen der Pflanzen bringt uns nicht nur Freude. Blatt- und Schildläuse, Spinn- und Gallmilben, weiße Fliege und Co freuen sich ebenfalls. Obst- und Gemüsepflanzen mögen sie besonders gern, aber auch Rosenstöcke und Dahlien sind vor ihnen nicht sicher.
Rapsöl als natürlicher Pflanzenschutz gegen Blattläuse
Damit diese “Viecher” schnell wieder verschwinden, greifen viele zu einem chemischen Pflanzenschutzmittel. Diese sind aber nicht nur Umweltschädlich sondern vernichten auch Nutzinsekten wie Bienen und Hummeln. Auch mit den alten Hausmittelchen wie Brennnesselsud, Tabakbrühe und Spülmittel Kur, ist man nicht auf der sicheren Seite. Vom Geruch mal ganz abgesehen sind die verschiedenen Mittelchen teilweise auch nicht wirklich ökologisch. Pflanzenschutzmittel, auf Basis von Rapsöl, hingegen sind erwiesenermaßen wirksam. Sie helfen auch gegen Insektenlarven und ihre Eier. Das ölige Gemisch wird einfach auf die befallenen Blätter aufgesprüht. Der Geschmack von Gemüse oder Obst wird dadurch nicht beeinflusst. Wie auch beim Bewässern sollten Pflanzen nicht in der prallen Sonne eingesprüht werden. Die Ölschicht löst die Wachsschicht der Blätter und der natürliche Schutz vor Sonne und Austrocknung geht verloren. Also die Pflanzen lieber am Abend oder bei kühlerem, bedeckten Wetter behandeln. Keine Angst, die Schutzschicht regeneriert sich schnell wieder. Man kann sich das Rapsöl-Gemisch auch selber herstellen. Dieses sollte aber durch die fehlenden Konservierungsmittel immer frisch verwendet beziehungsweise hergestellt werden. Sich die Lösung auf Vorrat herzustellen ist nicht ratsam. Dabei liegt das Mischungsverhältnis 70% (Wasser) zu 30% (Rapsöl).
Mehltau an Gemüsepflanzen ebenfalls mit Rapsöl behandeln
Nicht nur Blattläuse machen sich gerne im Garten breit. Auch Mehltau macht häufig Ärger im Garten. Besonders Gurkenpflanzen, Zucchini- und Kürbispflanzen sind häufiger von Mehltau betroffen. Aus einem Gemisch von Rapsöl und Wasser sowie das zutun von Backpulver entsteht ein natürliches, Pflanzenschutzmittel gegen Mehltau. Am allerbesten sind selbstverständlich natürliche Insektenvernichter wie die Schlupfwespe, Florfliege, Marienkäfer und Ohrenkneifer. Das Aufstellen von einem Insektenhaus, das Pflanzen von insektenfreundlichen Stauden und Sträuchern oder das Anlegen einer Steinmauer zieht die kleinen Helfer an. Machen Sie aus Ihrem Garten ein Insektenparadies und die Schädlinge werden sich mit Sicherheit verringern. Stärken und Kräftigen Sie Ihre Pflanzen indem Sie sie gut Düngen. Kräftige Pflanzen sind nicht gerade so Anfällig für Schädlinge.
Sie sehen, mit ein paar Tipps und Regeln bringt das Gärtnern frischen Wind in Ihr Leben. Und so schwer ist das gar nicht mit dem grünen Daumen, wenn man gewillt ist.
Veröffentlicht von:
- Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de
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