Die Vorfreude auf die neue Gartensaison ist bei Garten- und Naturfreunden groß. Obwohl die letzten Winterwochen oft von frostigen Temperaturen und gelegentlichem Schneefall geprägt sind, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um sich, die Pflanzen und den Boden optimal auf den Frühling vorzubereiten. Dr. Lutz Popp, Gartenbauexperte vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V. (BLGL), bietet in diesem Artikel wertvolle Ratschläge.
Gut vorbereitet in den Frühling
Selbst wenn der Boden noch gefroren ist, können Gartenliebhaber bereits wichtige Schritte unternehmen. In diesen Wochen sollten Sie das letzte Wintergemüse von den Beeten ernten. Des Weiteren ist der Frühling der ideale Zeitpunkt für eine Bodenanalyse. Diese Analyse ermöglicht die Ermittlung von Bodenart, Nährstoffgehalt, pH-Wert und Kalkbedarf. „Die Ergebnisse dieser Analyse bilden die Grundlage für künftige Bodenverbesserungsmaßnahmen, wie zum Beispiel das Einbringen von Kompost oder Düngern“, erläutert der Experte.
Die kalten Wochen sind auch eine gute Gelegenheit, Gartengeräte, Pflanzgefäße und Rankhilfen für die Saison herzurichten und beschädigte Utensilien zu reparieren. Wer seine Anbauplanung bereits vorgenommen hat, kann jetzt Saatgut bestellen und eventuell erforderliche Frühbeete bauen. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ – beliebte Pflanzensorten können zu Saisonbeginn im Fachhandel schnell vergriffen sein.
Den Garten optimal vorbereiten
Eine gründliche Vorbereitung des Gartens geht über die Anbauplanung hinaus. Dazu gehört das Bearbeiten der Beete: Gründüngung sollte rechtzeitig eingearbeitet oder kompostiert werden, der Boden kann mit einem Sauzahn oder einer Grabegabel aufgelockert und anschließend mit einem Kultivator bearbeitet werden. Das Ausbringen einer passenden Menge Kompost ist ebenfalls wichtig. Ist der Boden gut vorbereitet, genügt es, ihn kurz vor der Aussaat noch einmal aufzulockern und einzuebnen.
Auch bei den bereits im Garten wachsenden Pflanzen sind Pflegemaßnahmen unerlässlich: Obstgehölze sollten auf Schädlingsbefall überprüft und, wenn die Temperaturen über -5 °C liegen, zurückgeschnitten werden. Das Kalken der Stammbasen schützt zudem vor Frostschäden. Fruchtmumien, Rundknospen, Misteln und andere unerwünschte Parasiten sollten ebenfalls entfernt werden. Unkraut und unkontrollierte Wurzelausläufer sind vor Beginn des Frühjahrssprießens ebenfalls zu entfernen, da sie sich jetzt noch relativ einfach herausziehen lassen. Pflanzen wie Stiefmütterchen oder Hornveilchen, die früh im Jahr blühen, sollten vor Kälte mit Gartenvlies geschützt werden, solange sich noch stärkere Fröste einstellen können.
Neue Pflanzen für Vielfalt im Garten
Garteninteressierte, die Steckhölzer schneiden oder Ableger anziehen möchten, haben vor dem Frühling die letzte Chance dazu. Verschiedene Sträucher und Bäume lassen sich durch Steckholz vermehren. Schneiden Sie dazu vollausgereifte Triebe ab, lagern Sie diese frostfrei, und stecken Sie sie im Frühjahr in humusreiche Erde an einem halbschattigen Platz. Nach einigen Wochen bilden die Triebe Wurzeln und können dann umgepflanzt werden.
Für die Aufzucht von Ablegern können Sie einen langen Trieb in eine etwa zehn Zentimeter tiefe Rinne biegen und diesen mit Draht fixieren. Wenn der Austrieb eine handbreit über den Boden reicht, sollte die Rinne mit Erde gefüllt werden. Im Laufe des Jahres bilden sich Wurzeln, die schließlich abgetrennt und eingepflanzt werden können.
Einige Gartenfreunde möchten ihre Pflanzen nicht nur vegetativ, sondern auch durch Samen vermehren. Ab Januar und Februar können bestimmte Kulturen wie Roter Sonnenhut, Artischocke und Knollensellerie in Aussaatschalen im Haus gesät werden. Frühe Möhrensorten können auch direkt ins Gemüsebeet gesät werden. Es ist jedoch wichtig, kälteempfindliche Pflanzen erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland zu setzen.
Eine einladende Umgebung im Garten für Tiere schaffen
Denken Sie auch an die tierischen Bewohner Ihres Gartens. Nistkästen können jetzt aufgestellt werden, da viele Gartenvögel mit dem milderen Wetter in die Brutzeit starten. Und was wäre schöner, als das Frühlingserwachen des eigenen Gartens mit dem Gesang von Amseln, Blaumeisen und anderen Vögeln zu genießen?
Mit diesen Tipps sind Sie bestens auf die kommende Gartensaison vorbereitet. Gehen Sie die Herausforderungen aktiv an und nutzen Sie die vielen Möglichkeiten, die Ihnen die Natur bietet. Viel Freude und Erfolg beim Gärtnern!
Veröffentlicht von:
- Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de
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