Es klingt ein wenig verwirrend, aber bei näherer Betrachtung doch sehr plausibel: Was bei über 1.000 ºC bereits einmal zu einem wetterfesten Klinkerstein gebrannt wurde, brennt nicht noch ein zweites Mal. Eine aufwändige Testreihe im Feldhaus Klinkerwerk in Bad Laer hat diese nicht unbekannte Tatsache noch einmal bestätigt. Angeregt von den zahlreichen kritischen Medienberichten der letzten Zeit zum Thema Brandschutz an gedämmten Fassaden entschieden sich die Verantwortlichen bei Feldhaus für die Durchführung einer eigenen Versuchsreihe.
Getestet wurde in Anlehnung an die Brandschachtprüfung und mit Unterstützung der ortsansässigen Feuerwehr. Drei Versuchsaufbauen wurden zu diesem Zweck errichtet: Neben zwei Riemchenverkleidungen mit einer Schlämmverfugung sowie einer Kellenverfugung, bei der mit dem Fugeisen glattgestrichen wurde, wurde eine dritte Wand verputzt und mit Fassadenfarbe versehen. Der Aufbau des Untergrundes inklusive des Dämmmaterials aus EPS-Polystyrol, bekannt auch unter dem Namen Styropor, war für alle drei Wände identisch nach allgemeinen Bauvorschriften vorbereitet. Nach ausreichender Trocknungszeit wurden unter jedem Aufbau nach dem gleichen Verfahren und in gleicher Menge Holzscheide mit Gas entzündet.
Bis hierher war alles identisch: Die Reaktionen der Materialien auf das Feuer machten allerdings schnell die jeweilige Tauglichkeit zur Brandverhinderung deutlich. So hielt die Putzfassade gerade mal bis 200 ºC dem Feuer stand. Anschließend gab sie den Flammen sofort den Weg frei zum Dämmmaterial, das sich durch die große Hitze verflüssigte und somit im Ernstfall Flüchtenden aus einem Gebäude besonders gefährliche Verbrennungen zufügen könnte. Die verwendeten Putz- und Farbmaterialien zeigten ein deutliches Schwindungsverhalten sowie Glühverluste von 200°C bis 600°C bei starker Qualmentwicklung.
Ganz anders verhielten sich dagegen die beiden Riemchenfassaden, die dem Feuer trotzten und außer Ruß-Einwirkungen keine nennenswerten Veränderungen aufwiesen. Ein nachträglicher Kontrollschnitt ergab, dass aufgrund dauerhafter Hitzeentwicklung auch das Dämmmaterial aus dem nach Brandstoffklasse B1 als schwer entflammbar geltenden EPS-Polystyrol sich verformte und teilweise schmolz. Da die Riemchenverkleidung dem Feuer aber standhielt, konnte das verflüssigte Dämmmaterial nicht austreten. Riemchen gehören ebenso wie Mineralwolle der Brandstoffklasse A1, also nicht brennbar, an. Und genau das wurde bei diesem Versuch anschaulich belegt. Eine weitere Untersuchung ergab, dass die Fassade mit der Schlämmverfugung einen noch höheren Brandschutz darstellte. „Alles in allem hat der Versuch gezeigt, dass Polystyrol-Dämmplatten in Verbindung mit Klinkerriemchen problemlos und sicher eingesetzt werden können“, so Feldhaus-Betriebsleiter Karl-Heinz Thele, der für den Versuchsaufbau verantwortlich war.
Bild u. Quellennachweis: Petra Feldhaus / Feldhaus Klinker, Prof. Dr. Detlev Dirkers/ bpö – Büro für Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit
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Ich glaube nicht, dass es die Intention des Autors des obigen Artikels war, im Zusammenhang mit den Riemchen von einer BrandschutzVERHINDERUNG zu sprechen, nicht wahr?