Für viele Europäer ist Japanisches Wohnen der Inbegriff von Ruhe, Harmonie und Entspannung. Minimalismus und die Verwendung von natürlichen Materialien wie Holz, Bambus, Papier und Stroh sind charakteristische Merkmale dieser Wohnkultur. In Japan wurde seit dem 16. Jahrhundert das traditionelle Wohnhaus in seiner Gliederung, im Aufbau und in der Raumgestaltung entscheidend von der buddhistischen Lebenshaltung beeinflusst. Man versuchte, das alltägliche Leben in Einklang mit der Natur zu ordnen. Aus dieser Haltung heraus resultiert auch die Einstellung, keine großen Ansprüche an die Wohnung zu stellen, sondern sich im Winter wie im Sommer, wenn möglich, in der Natur aufzuhalten.
Die Grundausstattung des traditionellen Japanischen Wohnstils umfasst weiße oder helle Wände und eine mit Holz verkleidete Zimmerdecke. Hinzu kommen Tatami-Matten als Bodenbelag. Die Zwischenwände bestehen meist aus verschiebbaren, beidseitig mit tapetenartigem Papier beklebten Türen. Charakteristisch ist die reduzierte Möblierung. Um Einzelstücke flexibel zu nutzen, bevorzugt man Einrichtungsstücke auf Rollen. Geschlafen wird auf Futons, die abends mitten im Raum ausgerollt werden. Am Morgen, wenn diese nicht mehr benötigt werden, steht an derselben Stelle ein niedriger Tisch mit den dazugehörigen Bodenstühlen, den Saizu. Was nicht sichtbar sein soll, verschwindet in Schränken und Truhen. Bei den oft beengten Wohnverhältnissen in Japan wird in Häusern und Wohnungen jeglicher Stauraum genutzt. Die Dachschrägen und der Raum unter den Treppen werden mit flexiblen Türen schnell zu Einbauschränken. Schiebetüren, die Räumlichkeiten begrenzen oder den Innen- und Außenbereich abtrennen, können jederzeit weit geöffnet werden, damit die oft heiße und schwüle Luft in Japan sich nicht im Raum stauen kann. Traditionell Japanische Häuser sind an die jeweiligen Naturbedingungen des Landes angepasst. Mit Strohdächern ausgerüstete Häuser halten die Räume im Winter warm. Der Regen fließt an den Strohhalmen ab und hält das Gebäude im Sommer trocken und kühl. Wo es viel schneit, sind die Dächer sanft geneigt, damit der Schnee nicht abrutscht. Sowohl die Nässe, als auch den Schnee hält ein traditionelles Strohdach besser aus als moderne Dächer mit Dachziegeln.
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