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Container in ihrer schönsten Form

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Foto: Sven-Oliver Rüsche ARKM
Foto: Sven-Oliver Rüsche ARKM

Seecontainer haben den Ruf, es handele sich bei ihnen ausschließlich um gigantische Frachtboxen, die Waren über die Meere und Straße transportieren. Verrostet und zerbeult nehmen sie ihren mühsamen Weg über alle Meere in Angriff. Soweit die Vorstellung vieler Menschen. Und die Realität? Es gibt zerbeulte, verrostete Seecontainer. Aber es gibt auch hübsche Container, die nichtsmehr mit ihrer ursprünglichen Bedeutung – dem Transport – zu tun haben. Solche Container dienen als Lagerhallen, als Bürogebäude, als Wohnungen. Die Möglichkeiten, die ein Seecontainer bietet, ist so grenzenlos wie der Horizont hinter dem Meer.

Container als Projekt der Architektur?


Richtig – obwohl die Medien gerne dann auf Wohncontainer zurückgreifen, wenn es um die Flüchtlingsproblematik geht, etablierten sich die Stahlkolosse doch zu Objekten, die der Architektur absolut würdig sind. Sie lassen sich sogar verfeinern und unterteilen:

  • Es gibt öffentliche Bauten – sogenannte „Public Buildings“, diese bedürfen einer anderen Architektur als beispielsweise Bürobauten ( Office Buildings).
  • Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht als herausragende Architektur erkenntlich ist, sind die bekannten Flüchtlingsunterkünfte ebenfalls eine Form der Architektur. Bezeichnet wird sie im Allgemeinen als „Low Budget Architecture“.
  • Geht es ausschließlich um ein Projekt, spricht man von der „Art Architecture“.
  • Die mittlerweile immer beliebteren Wohneinheiten, die sich aus Containern „zaubern“ lassen, gehören in die architektonische Kategorie des „Housing“ – dementsprechend wird der kommerzielle Bereich kurz und prägnant als „Commerzial“ und die Kunstcontainer als „Art“ bezeichnet.
  • Ein ganz besonders moderner Zweig erschließt sich dort, wo Container nachgebaut werden. All die Eigenschaften eines Fracht- oder Seecontainers werden durch die Architektur so nachgebildet, dass sich der sogenannte „Containerlook“ von einem echten Container auf den ersten Blick in nichts unterscheidet.

Wie kann man den ein Bauvorhaben mit einem Container realisieren?

Am Anfang steht die Idee, denn z.B. aus einem normalen 20er Seecontainer lassen sich herrlich verrückte Designvorstellungen umsetzen. Sobald die Genehmigungen vorliegen, kann sich der Interessent gleich daran machen, seinen Traum zu erfüllen. Container können im Stil eines Bungalows gebaut werden oder in Form eines mehrgeschossigen Gebäudes. Die einzelnen Module sind wunderbar flexibel und selbst ein Umbau ist nahezu sprichwörtlich „im Handumdrehen“ erledigt. Wer auf eine solide Dämmung achtet, kann mit einem Container das Fundament für ein zukunftsträchtiges Haus legen. Es ist witterungsbeständig – sofern es von außen fachlich behandelt wurde – , es ist ökologisch und es ist vor allem deutlich kostengünstiger als ein Haus Stein-auf-Stein.

Mittlerweile gibt es einen deutlichen Aufschwung unter Architekten zu verzeichnen, die den Bau eines Containers bereits in ihr „übliches“ Portfolio aufnahmen.

 Für wen eignet sich das Bauen mit einem Container?

Wer sich sein Leben lang nach einem schicken Reihenhäuschen sehnte, mit einem hübschen Vorgarten, in dem die Rosen blühen und der englische Rasen mit der Nagelschere geschnitten wird – der eignet sich vermutlich nicht als Wohneigentümer eines Seecontainers. Wohnen in einem Frachtcontainer, das ist etwas für Individualisten, für Menschen mit Ideen, mit Kreativität und einem Sinn für das Außergewöhnliche. Immerhin weicht ein Container von einem klassischen Haus hier und da ab, und was in einem Massivhaus selbstverständlich erscheint, muss es in einem Container noch lange nicht sein. Hier ist Platz für Träume und deren Verwirklichung. Hier kann der Bauherr seine künstlerische Ader vollkommen ausleben. Kein Platz für den Geschmack der Masse, ein wenig Eigeninitiative ist angebracht. Mit einem vernünftigen Architekten an seiner Seite ist eigentlich alles möglich, was das Bauen mit einem Container angeht – das Potenzial gilt es zu nutzen.

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