Zukunftsperspektiven in der Heizungsindustrie – Alles deutet auf die Wärmepumpe hin
Lange Zeit waren Gas- und Ölheizungen die vorherrschenden Lösungen zur Erwärmung von Wohnräumen. Dabei ist Erdgas der absolute Spitzenreiter. Beide Heizsysteme verwenden fossile Brennstoffe, deren Vorkommen endlich sind. Hinzu kommt der CO₂-Ausstoß, der mit diesen Energieträgern verbunden ist. Sie allein können also nicht die Zukunft des Heizens sein. Eine Alternative stellt die Wärmepumpe dar.
Die Bundesregierung ebnet den Weg für die Wärmepumpe
Die Bundesregierung plant, die Anzahl der Wärmepumpen in deutschen Haushalten deutlich zu erhöhen, um so eine Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu gewinnen. Außerdem sollen die Emissionen, die durch das Heizen entstehen, minimiert werden. Um das zu erreichen, wurde eigens ein Heizungsgesetz ins Leben gerufen, demzufolge jede neue Heizung in Neubauten oder Bestandsimmobilien zu mindestens 65 % durch erneuerbare Energien betrieben werden soll. Das Gesetz greift also, wenn eine alte Heizung ausgetauscht werden muss. Neue Systeme sollten von einem erfahrenen Experten im Bereich der Heizungstechnik eingebaut werden. So ist gewährleistet, dass die Heizung einwandfrei funktioniert und alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt.
Müssen jetzt alle Heizungen ausgetauscht werden?
Vorhandene Gas- oder Ölheizungen, die noch funktionstüchtig sind, können erst einmal weiter betrieben werden. Eine Ausnahme stellen jedoch Heizsysteme dar, die über 30 Jahre als sind. Sie sollten zeitnah ausgetauscht werden.
Die Wärmepumpe spart Emissionen ein
Eine Wärmepumpe verwendet die Energie, die sich in der Umgebungsluft oder im Erdreich befindet und wandelt sie in Wärme um. Diese lässt sich wiederum zum Beheizen der Wohnräume oder für die Warmwasseraufbereitung nutzen. Es sind also keine großen Öltanks und keine Gasanschlüsse notwendig, um diese Energiequelle nutzen zu können. Infolgedessen hat sie großes Potenzial, eine der wichtigsten Wärmetechniken der Zukunft zu werden, denn sie reduziert den Verbrauch fossiler Brennstoffe dramatisch. Um wirklich umweltfreundlich zu arbeiten, sollte sie mit einer Photovoltaikanlage kombiniert werden. Diese liefert den Strom, der für den Betrieb notwendig ist, sodass keine weiteren Emissionen durch die Verwendung von konventionellem Hausstrom entstehen.
Gasheizung und Wärmepumpe kombinieren
Viele Hausbesitzer, die bereits eine Gasheizung besitzen, stellen sich die Frage, wie diese zukunftstauglich werden kann, ohne komplett ausgetauscht zu werden. In diesem Fall bietet sich die Kombination aus einer Gasheizung und einer Wärmepumpe an. Solche Hybridheizungen können ordentlich Erdgas einsparen und sogar den Anforderungen des Heizungsgesetzes gerecht werden, wenn mindestens 65 % der Heizleistung durch die Wärmepumpe bereitgestellt werden. Reine Gasheizungen haben jedoch keine Zukunftsaussichten, da der Einbau ab 2024 in Neubauten und in bestehenden Gebäuden nicht mehr gestattet ist.
Was die aktuellen Entwicklungen für die Heizungsindustrie bedeuten
Für Heizungshersteller lohnt sich die Produktion normaler Gas- und Ölheizungen nicht mehr, da sie zumindest auf dem deutschen Markt keine Abnehmer finden werden. Stattdessen sollten sie das Hauptaugenmerk auf Systeme mit Wärmepumpen legen. Dabei kann es sich bisher auch noch um Hybrid-Systeme handeln. Gleichzeitig sollten die Hersteller aber auch andere vielversprechende Techniken nicht aus den Augen verlieren. In den nächsten Jahren könnten unter anderem diese Lösungen interessant werden:
- Denkbar wären zentrale Wärmenetze, die ganze Wohngebiete versorgen. Die Wärme könnte zum Beispiel durch Geothermie erzeugt werden.
- In Zukunft könnten außerdem elektrische Heizungen interessant werden. Das wird aber erst dann der Fall sein, wenn Strom größtenteils aus erneuerbaren Quellen wie Sonne, Wasser und Luft gewonnen wird.
- Mithilfe von Solarthermie lässt sich schon jetzt das Sonnenlicht zur Erzeugung von Heizwärme oder Warmwasser nutzen. Dafür werden Kollektoren auf dem Dach angebracht. Oft reicht diese Technik aber nicht aus, sodass die Kombination mit einer Wärmepumpe notwendig ist. Durch technische Innovationen könnte sich das aber ändern.
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