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Baukosten berechnen 2023: Was kostet ein Hausbau?

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Der Bau eines eigenen Hauses ist für viele Menschen ein großer Lebenstraum. Doch bevor dieser Traum Wirklichkeit wird, müssen zahlreiche Überlegungen angestellt und ein gut durchdachter Finanzierungsplan erstellt werden. Die Frage, wie viel ein Haus kostet, ist nicht so leicht zu beantworten, da jedes Haus ein individuelles Projekt ist und schließlich den Bedürfnissen des Bauherrn sowie dem räumlichen Kontext, den Vorgaben des Bebauungsplans und der Beschaffenheit des Grundstücks entsprechen sollte. Bei einem großen und komplexen Bauprojekt ist im Vorfeld eine genaue Analyse verschiedener Faktoren erforderlich. Wie viel ein Neubau kostet, hängt von den verbauten Materialien, der Größe des Gebäudes, der Komplexität des Bauvorhabens und anderen Faktoren ab, die im nachfolgenden Artikel genauer erörtert werden.

Ist der Hausbau 2023 teurer geworden?

Die Pandemie und der Konflikt in der Ukraine können als Faktoren für die deutlichen Preissteigerungen in der Baubranche gesehen werden. Durch die immer stärker werdende Inflation sah sich die Europäische Zentralbank mehrfach dazu gezwungen, die Leitzinsen anzuheben. Finanzierungen bleiben aufgrund des Leitzinses kostenintensiv. Die Nachfrage auf dem Bau- und Immobilienmarkt nimmt ab, was langfristig die Preise senken kann. Die Preise für Holz haben sich teilweise verdoppelt, im Vergleich zum Vorjahr. Aber auch bei Glas und Dämmmaterialien sind extreme Preissteigerungen zu verzeichnen. Ebenfalls stiegen die Kosten für Roh- und Ausbauarbeiten. Beton- und Mauerarbeiten sind um 17,6 Prozent bzw. 13,6 Prozent gestiegen, während Tischlerarbeiten sogar um 19,5 Prozent teurer wurden. Dies gilt auch für Heizanlagen, Dachdeckungsarbeiten und Erdarbeiten.


Inzwischen haben sich die Inflation und die Lage im Baugewerbe etwas beruhigt, doch die Hausbaukosten bleiben 2023 dennoch hoch. Energie ist teuer, es mangelt an Arbeitskräften und manche Baumaterialien sind nach wie vor knapp.

Wie setzen sich die Baukosten zusammen?

Bei der Berechnung der Baukosten für einen Neubau müssen vor allem das Grundstück, der Rohbau und der Innenausbau berücksichtigt werden. Der Standort des geplanten Hausbaus hat einen entscheidenden Einfluss auf die Baukosten. Dabei gibt es selbst innerhalb eines Bundeslandes große Unterschiede. Im Durchschnitt sind die Baukosten pro Quadratmeter in Süddeutschland am höchsten. Die Kosten für baureife Grundstücke liegen aktuell zwischen 50 und 1.300 Euro pro Quadratmeter. Generell gilt: In Ballungszentren oder begehrten Wohngegenden sind die Grundstückspreise in der Regel höher als in ländlichen Regionen.

Regionale Bauvorschriften

Auch regionale Bauvorschriften und Genehmigungsgebühren können die Baukosten beeinflussen und sollten bei der Kalkulation berücksichtigt werden. Im bundesweiten Durchschnitt fallen rund 200 Euro pro Quadratmeter Bauland an. Hinzu kommen die Erwerbsnebenkosten, die rund 15 Prozent der Grundstückskosten betragen. Dazu zählen Notarkosten, Grunderwerbsteuer und eventuell Maklerprovision. Außerdem müssen die Erschließungskosten noch mit einberechnet werden. Dazu gehören auch Straßenbaukosten, Kosten für die Herstellung von Entwässerung und Beleuchtung, Kanalisation sowie der Anschluss an die zentrale Versorgung von Strom, Gas, Wärme und Wasser. Muss das Grundstück erst hergerichtet werden, fallen auch dafür Kosten an. Auch der Grundriss und die Raumaufteilung können die Kosten beeinflussen. Komplizierte Grundrisse mit vielen Ecken und Winkeln können teurer sein als einfache, rechteckige Grundrisse.

Rohbau

Der Rohbau schließt alle Maßnahmen mit ein, die für die äußere Konstruktion anfallen, beispielsweise das Legen des Fundaments, das Mauerwerk, das Errichten von Decken und Treppen, also auch der Bau des Kellers und des Dachs. Die gewählte Bauweise und die verwendeten Materialien haben ebenfalls erheblichen Einfluss auf die Baukosten. Traditionell gemauerte Häuser sind oft kostspieliger als Holzhäuser oder Fertighäuser. Auch die Qualität der Materialien spielt eine Rolle. Hochwertige, langlebige Materialien können zwar initial teurer sein, können aber langfristig zu Einsparungen von Energiekosten führen.

Innenausbau

Ebenfalls muss auch der Innenausbau berechnet werden. Dazu gehören der Einbau von Fenster und Türen, das Installieren von Elektro-, Sanitär- und Heizungsanlagen, das Gießen des Estrichs, Verlegen der Böden und Verputzen, Tapezieren und Streichen der Wände. Die Ausstattung des Hauses und eventuelle Extras, wie zum Beispiel eine Fußbodenheizung, eine Klimaanlage oder spezielle Designelemente, können die Baukosten erhöhen.

Was sind Baunebenkosten?

Baunebenkosten beziehen sich auf die Kosten, die neben den eigentlichen Baukosten anfallen, wie z.B.: Kosten für Architekten- und Ingenieurleistungen, Baugenehmigungen, Versicherungen, Anschlussgebühren für Wasser und Strom sowie eventuelle Kosten für den Abriss von Altgebäuden. Diese sind ebenso in der Kalkulation zu berücksichtigen und sollten nicht unberücksichtigt bleiben.

Welche Softwares helfen bei der Berechnung der Baukosten?

Die Berechnung der Baukosten erfordert eine gründliche Herangehensweise, bei der alle relevanten Faktoren wie Grundstück, Größe, Materialien, Arbeitskosten und Baunebenkosten berücksichtigt werden müssen. Im Internet findet man hierzu auch kostenlose Baukostenrechner, die jedoch nur einen groben Richtwert hierzu geben. Architekturbüros, Ingenieure oder dergleichen verwenden für die Berechnung jedoch solche AVA-Anwendungen. Damit lässt sich der Prozess der Ausschreibung, Vergabe von Aufträgen und Abrechnung von Bauprojekten einfach, effizient und kostengünstig gestalten.

Fazit

Vor jedem Hausbau ist eine sorgfältige Baukostenberechnung notwendig. Faktoren wie Grundstück, Größe, Materialien, Arbeitskosten und Baunebenkosten spielen dabei eine große Rolle. Regionale Bauvorschriften und Standort sind ebenso zu berücksichtigen. Mit solider Planung und optimistischem Blick gelingt der Traum vom Hausbau jedoch mit Sicherheit.

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