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Immobilien in NRW – eine Lageeinschätzung

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Lohnt sich der Kauf von Immobilien in NRW?

Die Explosion der Immobilienpreise hat ihr Ende gefunden; der Trend scheint gestoppt. Dies zeigt sich auch in Nordrhein-Westfalen. Im bevölkerungsreichsten Bundesland waren die Immobilienpreise zwischen 2017 und 2022 um rund 70 % gestiegen. Seitdem stagnieren sie oder sind leicht rückläufig. 

Viele Menschen fragen sich angesichts dieser Entwicklungen, ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich ihren Traum vom Eigenheim zu erfüllen. In unserem Ratgeber werden wir diese Frage näher beleuchten, gehen auf wichtige regionale Unterschiede bei den Immobilienpreisen in NRW ein und liefern eine Prognose.


In praktischer Hinsicht unterstützen wir durch eine ausführliche Erläuterung aller Aspekte rund um den Grundbuchauszug, der Grundlage für die mit dem Immobilienkauf und -verkauf verbundenen Geschäftsprozesse ist.

 

Was man jetzt tun sollte, um eine Immobilie zu kaufen

 

Vor der Immobilie haben in Deutschland die Götter das Grundbuch gesetzt. Demnach sollten Käufer einer Immobilie einen Grundbuchauszug beantragen. In diesem amtlichen Dokument stehen wichtige Informationen zur Immobilie wie die Größe und Lage des Grundstücks, die Eigentumsverhältnisse, mögliche Lasten sowie die mit dem Immobilienkauf erworbenen Rechte. Die Urkunde regelt die Eigentumsverhältnisse von Grundstücken in Deutschland und schafft im Konfliktfall Klarheit.

Bei wem kann der Grundbuchauszug beantragt werden?

 

Interessenten von Immobilien können den Grundbuchauszug in den zuständigen Grundbuchämtern anfordern, die jeweils dem Amtsgericht zugeordnet sind. Bundeslandübersichtsseiten wie die von NRW zeigen die Zuständigkeiten, damit Antragssteller wissen, an wen sie sich zu diesem Zweck wenden können. Alternativ lässt sich der Auszug bei einem Notar beantragen. Ob Notar oder Grundbuchamt, die Kosten für diese Dienstleistung liegen bei jeweils 10 Euro.

Teurer ist mit 35 Euro für einen einfachen Grundbuchauszug und 50 Euro für einen beglaubigten Grundbuchauszug die Inanspruchnahme eines Online-Services. Dafür geht dieser Vorgang wesentlich schneller vonstatten. Ob eine Beglaubigung des Dokuments erforderlich ist, entscheiden diejenigen, die das Schriftstück anfordern.

 

Was spricht gegen den Kauf von Immobilien in NRW?

 

Im Februar 2023 liegen die Immobilienpreise in NRW bei 2.899 Euro pro Quadratmeter.
Foto: Unsplash

Sind die Formalien erledigt, können Nägel mit Köpfen gemacht werden. Vor einer zu großen Euphorie möchten wir dabei warnen. Zwar stimmt es, dass der leichte Rückgang der Immobilienpreise für Immobilienkäufer grundsätzlich ein gutes Zeichen ist, das sogar auf eine dauerhafte Trendumkehr hindeuten kann. Dem gegenüber steht allerdings der kräftige Anstieg der Immobilienkredite, nachdem die EZB ihre historische Nullzinsphase in Europa beendet hat. 

Der Leitzins, der nach mehreren Erhöhungen in Folge bei nunmehr 3 % steht, sorgt für einen derartigen Zuwachs an Kosten bei der Baufinanzierung, dass diese nach Ansicht des Forschungsinstituts Empirica die „Erschwinglichkeit von Wohneigentum gegen null“ drücken.

Dies gilt auch deshalb, weil Experten mit weiteren Erhöhungen des Leitzinses rechnen, der beispielsweise immer noch deutlich unter dem Leitzins der Bank of England von 4 % und der US-amerikanischen FED von 4,75 % liegt. Als weitere Aspekte, die Verteuerungen von Immobilien bewirken könnten, lassen sich die steigende Nachfrage durch Zuwanderung sowie die Lieferengpässe und Personalmängel an Baustellen ins Felde führen. 

Der internationale Handel funktioniert in den derzeitigen Krisenzeiten nicht mehr so reibungslos wie in den Jahrzehnten zuvor. Der Immobilien-Neubau steckt in einer Krise, das Angebot wird knapper und die Preise teurer.

Wie hoch sind die Immobilienpreise in NRW?

Im Februar 2023 liegen die Immobilienpreise in NRW bei 2.899 Euro pro Quadratmeter, was im Vergleich zum Vorjahr einem Preisrückgang von einem Prozent entspricht. Die Preise befinden sich in einer Spanne von 1.369 Euro/m² bis 5.176 Euro/m². Am teuersten sind Immobilien in den Weltstädten Köln und Düsseldorf, wobei Düsseldorf zu den sieben A-Städten in Deutschland gehört. Bei kleineren Städten sind derzeit Kleve, Bonn und Münster attraktiv. Auffallend günstig sind die Immobilienpreise hingegen in den Großstädten Wuppertal, Duisburg und Gelsenkirchen.

Was eine gute Wohnlage ausmacht

Kriterien für eine gute Wohnlage sind viele attraktive Grünflächen wie Wälder, Gärten, Spielplätze und Parkanlagen. Die Infrastruktur muss einen raschen Zugang zu den wichtigsten Dienstleistungen und Geschäften gewähren und das Kultur- und Freizeitangebot ist reichhaltig. 

Gepflegte Straßen und ein guter Gebäudezustand verweisen auf ein gutes Image in der Siedlung und deuten insbesondere in Einfamiliensiedlungen auf eine intakte Nachbarschaft hin. Zu meiden sind hingegen Lärm- und Schmutzquellen in der Nähe, verfallene Gebäude sowie soziale Brennpunkte, die auch in Deutschland ein immer stärkeres Eskalationspotenzial in sich bergen.

Investition in B-Städten wird zum neuen Trend

Der massive Anstieg der Immobilienpreise in den letzten Jahren hat zu einem Umdenken auf dem Immobilienmarkt geführt. Da es in den Metropolen preislich regelrechte Explosionen gegeben hat, rückten B-Städte, das heißt Großstädte mit nationaler Bedeutung, in den Fokus. In NRW gehören die folgenden Städte zu den B-Lagen:

  1. Bochum
  2. Bonn
  3. Dortmund
  4. Duisburg
  5. Essen
  6. Münster

 

Wuppertal gehört trotz seiner rund 350.000 Einwohner nicht zu den B-Lagen, weil die Bedeutung der Schwebebahn-Stadt nur regionaler Natur ist. Bei der Sondierung des Immobilienmarktes sollten vor allem Regionen in B-Städten unter die Lupe genommen werden, die über ein beträchtliches Entwicklungspotenzial verfügen, sodass bei (noch) relativ günstigen Preisen in der Zukunft hohe Rendite zu erwarten sind. Indizien dafür sind ein positiver Wanderungssaldo, eine durchschnittlich junge Bevölkerungsstruktur und die Nähe zu Metropolregionen wie Köln, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet mit hohem Pendlerverkehr.

Warum lohnen sich B-Städte für den Immobilienkauf?

Metropolen sind dicht besiedelt und haben ihre Potenziale weitgehend ausgereizt. Die Verknappung des Wohnraums und die Begehrtheit der Lage waren ursächlich dafür verantwortlich, dass die Preise Kapriolen schlugen. Ausweicheffekte auf umliegende B-Städte sind selbst bei gut situierten Eigentümern die logische Folge. Da der Trend auf B-Städte noch relativ jung ist, liegt in der Identifikation von B-Lagen mit hohen Wachstumschancen eine große Chance für Immobilieninvestoren auf lukrative Geschäfte sowie für Eigentümer auf bezahlbaren Wohnraum in einer attraktiven Lage.

Eine Immobilienblase ist nicht in Sicht

Die Tatsache der Trendumkehr klingt verlockender, als die Lage für Käufer von Immobilien nach Ansicht von Experten ist. Viele Faktoren wie die Baukrise, die steigenden Zinsen und die Zuwanderung könnten das Angebot weiter verknappen und die Immobilienpreise bei gleichzeitig steigender Nachfrage wieder erhöhen. Von einem möglichen Platzen einer Immobilienblase, vor der vor einem Jahr noch deutliche Warnungen zu vernehmen waren, ist nichts mehr zu spüren. Andererseits ist die Lage für den Kauf von Immobilien nicht so ernst, als dass diese wichtige Entscheidung bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag hinausgezögert werden muss.  

Veröffentlicht von:

Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche
Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de

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Alexandra Rüsche gehört seit 2009 der Redaktion Bauen-Wohnen-Aktuell.de an. Sie schreibt als Journalistin über Hausbau, Inneneinrichtung, Energiesparen, Gartengestaltung, Pflanzen und Haustiere, sowie Innovationen. Alexandra ist Mitglied im DPV (Deutscher Presse Verband - Verband für Journalisten e.V.). Sie ist über die Mailadresse der Redaktion erreichbar: redaktion@bauen-wohnen-aktuell.de

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