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Barrierefrei Wohnen: vorsorgen für einen sicheren Alltag

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2022-04-07-Wohnraum
Quellenangabe: stock.adobe.com – RioPatuca Images

Das eigene Zuhause gibt vielen Menschen ein sicheres und wohliges Gefühl. Besonders im Alter trägt es maßgeblich zur Lebensqualität bei. Kein Wunder also: Viele Ältere ziehen ihr gewohntes Wohnumfeld einem Pflegeheim vor. Neben dem Erhalten ihres Wohlbefindens hat das noch weitere Vorteile: Bei einer immer älter werdenden Gesellschaft ist das Unterbringen des Großteils unserer Senioren in Pflegeheimen schlichtweg nicht möglich. Die Anpassung Ihrer Wohnung an altersgerechte Standards ist eine vorausschauende Maßnahme, von der viele profitieren.

Altersgerechter und barrierearmer Wohnraum

Im hohen Alter selbstständig und sicher den Alltag meistern: Das wünschen sich die meisten. Durch den Abbau von Barrieren erhalten Bewegungseingeschränkte und Pflegebedürftige ihre Eigenständigkeit und Unabhängigkeit. Das entlastet nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Pflegenden und Angehörigen sowie das gesamte Pflege- und Gesundheitssystem.


Die Grundlagen für barrierefreies Bauen sind in der DIN 18040 definiert. Teil 2 legt fest, welche Gegebenheiten und Ausstattungen als barrierefreier Wohnraum gelten. Die Wörter „barrierearm“ und „altersgerecht“ für bauliche Veränderungen sind nicht an rechtlich festgelegte Normen gebunden. Sie können allerdings den individuellen Anforderungen älterer Menschen durchaus gerecht werden.

Der Umbau Ihres Wohnraums nach barrierefreien Maßstäben kann umfangreiche Baumaßnahmen umfassen. Lassen Sie sich dabei finanziell unterstützen. Es existieren verschiedenen Fördermöglichkeiten: Beantragen Sie zum Beispiel eine Finanzierung durch Ihre Krankenkasse und Pflegekasse oder nutzen Sie staatliche Geldtöpfe wie die Ihrer Kommune, der Förderbanken der Bundesländer oder der KfW. Der Großteil der Anträge erfordert bereits konkrete Bauvorhaben. Lassen Sie sich hier von Expertinnen und Experten beraten.

Kleine Anpassungen für großen Komfort

Ob im Eigentum oder Mietverhältnis: Die barrierefreie Gestaltung von Wohnraum ist jedem und jeder gestattet. Sind Sie Mieterin oder Mieter, empfehlen wir Ihnen trotzdem, Veränderungen vorher abzusprechen. Besonders im Zusammenhang mit baulichen Maßnahmen benötigen Sie ohnehin die Zustimmung der Besitzerin oder des Besitzers Ihrer Wohnung. In manchen Fällen sind diese sogar zur Finanzierung der Maßnahmen angehalten.

Im Eingangsbereich

Führen zu Ihrer Haustür ein bis zwei Treppenstufen? Für Menschen in Rollstühlen befindet sich die erste Barriere bereits vor Ihrem Wohnraum. Mobile oder feste Rampen schaffen hier Abhilfe. Sie ebnen auch eine mögliche Türschwelle ein, eine klassische Stolperfalle. Haltegriffe oder Handläufe sorgen für mehr Sicherheit für diejenigen, die die Treppen zu Fuß bewältigen. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihr Eingangsbereich gut ausgeleuchtet ist und Klingel sowie Namensschilder für Rollstuhlfahrerende erreichbar sind.

Im Badezimmer

Im barrierefreien Badezimmer muss in der Regel ebenfalls Rangierfläche geschaffen werden. Reduzieren Sie auch hier die Schwellen. Spezialisierte Unternehmen bauen Ihre Badewanne zur bodengleichen Dusche um. Mit einem barrierefreien WC ist Ihre Toilette aus dem Rollstuhl verwendbar. Mit Griffen und Halterungen führen Sie auch mit eingeschränktem Bewegungsapparat Ihre Körperhygiene sicher und selbstständig durch.

In der Küche

Soll die Einrichtung aus dem Rollstuhl heraus genutzt werden, muss ausreichend Rangierfläche zur Verfügung stehen. Zusätzlich ist in der Regel eine Anpassung der Höhe von Anrichte, Spüle und Herd notwendig. Hierbei handelt es sich bereits um umfangreichere Umbauten. Für die Unterbringung von Lebensmitteln und Küchenutensilien empfehlen sich Schubladen anstelle von Regalen, weil so weit hinten verstaute Gegenstände erreichbar sind. Damit sich Menschen im hohen Alter in der Küche zurechtfinden, können deutliche Beschriftungen und Markierungen sowie größere Griffe und Hebel angebracht werden.

Im Schlafzimmer

Hier muss ebenfalls ein Bewegungsspielraum für Rollstühle eingeplant werden. Erhöhen Sie gegebenenfalls Ihr Bett und andere Sitzmöbel, sodass Sie sich bequem hinsetzen und aufstehen können. Ist der Lichtschalter vom Bett aus nicht erreichbar, legen Sie am besten eine Fernbedienung für das Licht bereit. Prüfen Sie außerdem, ob Objekte auf den Regalen oder der Inhalt des Kleiderschranks aus dem Rollstuhl heraus oder für Menschen mit Problemen am Bewegungsapparat zugänglich sind.

Im Treppenbereich

Treppen, Stufen und Schwellen stellen die größte Barriere für Rollstühle, Gehhilfen und bewegungseingeschränkte Menschen dar – Unfälle sind hier vorprogrammiert. Wir raten dazu, sie zu beseitigen. Ist dies nicht möglich, statten Sie sie mit rutschsicheren Belägen, Markierungen und Haltegriffen aus und leuchten Sie die Bereiche gut aus. Mithilfe von Treppenlifts bewältigen Sie Treppenbarrieren am schonendsten.

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