Köln/Kürten – Beim Weltklimagipfel im Dezember 2015 in Paris haben sich 195 Staaten verbindlich darauf geeinigt, bis zum Jahr 2050 den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen zu verwirklichen sowie Energieverbräuche und CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren. Energetische Gebäudesanierungen leisten auf diesem Weg einen entscheidenden Beitrag. Nach Stromwirtschaft und Verkehr sind Gebäude der drittgrößte Problemverursacher in diesem Zusammenhang. Eine zunehmend wichtige Rolle bei energetischen Sanierungen spielt die Innendämmung.
Außendämmungen sind meist aufwändig und kommen – etwa bei denkmalgeschützten und schön gestalteten Fassaden – oft nicht in Frage. Ganz einfach, weil sie die Optik zu stark beeinträchtigen würden. Bei einer Innendämmung werden die Außenwände eines Gebäudes von innen mit Dämmplatten versehen. „Bei dem von uns eingesetzten System sind diese Platten in der Regel nur wenige Zentimeter dick“, erläutert Dipl.-Ing Thomas Molitor von ISOTEC, einem Spezialunternehmen für die Sanierung von Gebäuden, mit Schwerpunkt Schimmelpilz und Feuchtigkeit.
„Dadurch wird kein Wohnraum vergeudet und selbst Fensterlaibungen oder Heizkörpernischen können problemlos in die Sanierung miteinbezogen werden.“ Zusätzlich verwendete Dämmkeile sorgen dafür, dass auch Wärmebrücken an Bauteilen wie zum Beispiel Terrassen oder Balkonen dauerhaft geschlossen werden.
Beispielrechnung zeigt: deutliche Heizkostenersparnis
Und so funktioniert das Energiesparen im Detail: Die ISOTEC Innendämmung erhöht die innenseitige Oberflächentemperatur der Außenwände um bis zu 5 °C. Bei schlechter Wandkonstruktion (z.B. Beton) kann eine bis zu 10 Zentimeter dicke Innendämmung die Außenwandoberflächentemperatur sogar um ca. 10°C erhöhen. Entsprechend werden die Heizkosten spürbar gesenkt, da sich die Räume schneller aufheizen. „In einem Haus aus dem Baujahr 1950 mit 100 m2 Wohnfläche bedeutet das nach unseren Berechnungen eine Reduzierung des Transmissionswärmeverlustes von 71% und eine Heizkostersparnis von bis zu 320 Euro pro Jahr“, erklärt Dipl.-Ing. Molitor.
Angenehmes Raumklima und Schutz vor Feuchteschäden
Ein weiterer Vorteil: Die vollmineralischen Innendämmplatten sind nicht brennbar, „kapillaraktiv“ und „diffusionsoffen“. Das bedeutet, sie nehmen die Raumluftfeuchtigkeit auf – und geben sie nach Absinken der Raumluftfeuchte auch wieder ab. So entsteht ein ausgewogenes und angenehmes Wohnklima – und der Entstehung von Feuchteschäden und Schimmelpilzbefall wird effektiv Einhalt geboten. Denn kalte Wände, auf denen sich Kondenswasser absetzt und Schimmelpilz blüht, sind dank der Dämmplatten passé.
Auch für einzelne Räume und Wohnungen möglich
Ein zusätzlicher Nutzen des Energiesparens mit einer Innendämmung ist, dass sie auch für einzelne Räume eines Gebäudes oder einzelne Wohnungen eines Mehrfamilienhauses ausgeführt werden kann. Sollte etwa eine Eigentümergemeinschaft nicht bereit sein, sich auf eine Fassadendämmung zu einigen, kann eine Innendämmung der eigenen vier Wände auch ohne Beschluss der Eigentümergemeinschaft jederzeit durchgeführt werden.
KfW-Förderung und Sanier-Bonus möglich
Nicht zuletzt werden Innendämmungen in bestimmten Fällen von der KfW-Bank im Rahmen der Programme 151/152 „Bauen, Wohnen, Energie sparen“ gefördert. Dies gilt insbesondere für Baudenkmäler und besonders erhaltenswerte Bausubstanz. Genauere Informationen und aktuelle Konditionen finden sich unter www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilien. Zudem sind vom Finanzamt bis zu 1.200EUR an Sanierungskosten erstattungsfähig. Da nur die Arbeitskosten erstatten werden, müssen diese gesondert auf der Rechnung aufgeführt werden.
In drei Schritten zur Innendämmung am Beispiel von ISOTEC
- Vorbreiten Die Wandoberflächen müssen sorgfältig von Tapeten und- Farbresten gereinigt und von eventuell vorhandenem Schimmelpilzbefall befreit werden.
- Anbringen Die wärmedämmenden und diffusionsoffenen Dämmplatten werden mit einem speziellen Klebemörtel mit dem Untergrund verklebt.
- Veredeln Anschließend wird die Oberfläche mit einem Systemputz, einem Armierungsgewebe gegen Rissbildungen und schließlich einem Feinputz behandelt. So entstehen glatte, geschlossene und ebene Wandoberflächen, die ansprechend und schön gestaltet werden können.
Quelle: ots