Selbstständig wohnen, solange es geht: Praktische Wohntipps für rüstige Rentner
Vielen Senioren ist ein beständiges und vertrautes Lebensumfeld wichtig. Daher wollen sie bis ins hohe Alter gerne in ihrer Wohnung bleiben – doch das kann auch eine große Herausforderung sein. „Je älter wir werden, desto wichtiger ist es, die Wohnung an die speziellen Bedürfnisse anzupassen“, sagt Nina Henckel. „Darum investiert Vonovia in den Ausbau seniorenfreundlicher Wohnungen – beispielsweise mit breiteren Türen oder angepassten Badezimmern. Aber auch in einem barrierearmen Umfeld können kleine Tricks und Kniffe die Lebensqualität noch weiter erhöhen“, so die Pressesprecherin von Vonovia, eines der mit rund 367.000 Wohnungen führenden deutschen Immobilienunternehmen.
„Hausverbot“ für Stolperfallen
In der ganzen Wohnung gilt es, Stolperfallen zu vermeiden. Teppiche oder Läufer kann man mit wieder lösbaren Tapes ankleben oder mit rutschhemmenden Unterlagen sichern. Wenn es geht, sollten Türschwellen zwischen den Räumen vermieden werden. Ein farbiger Kontrast zum übrigen Fußboden trägt aber auch schon zur Sicherheit bei, sollte die Schwelle nicht entfernt werden können. Freiliegende Kabelschlangen sind besonders tückisch. Im Zweifel ist es besser, zusätzliche Wandsteckdosen installieren zu lassen. Ein hoher Schrank birgt auch hohe Risiken. Paternosterschränke können hier Abhilfe schaffen: Einfach mit einem Tastenfeld oder einer Fernbedienung gesteuert, kommt der Regalboden zur Hand, nicht umgekehrt. Den Überblick behält man leichter, wenn die Ablageflächen nummeriert sind. So ist der Schrankinhalt bequem und einfach zu erreichen, ohne dass man auf Tritthilfen steigen muss.
Individuelle Lösungen für das Bad
Die ideale Sitzhöhe einer seniorenfreundlichen Toilette liegt bei etwa einem halben Meter. Sollte das WC niedriger angebracht sein, kann eine Toilettensitzerhöhung das Benutzen erleichtern. Zusätzliche Stabilität bieten Rückenstützen und seitliche Haltegriffe. Sowohl Toilettenpapier als auch Spülung müssen leicht zu erreichen sein.
Die Dusche sollte nahezu ebenerdig und im Idealfall ganz schwellenfrei eingebaut werden. Ein Duschstuhl ermöglicht das bequeme Waschen im Sitzen. Das Unfallrisiko lässt sich weiter durch einen farblich abgesetzten und rutschhemmenden Boden verkleinern.
Mehr als Seniorenteller: die richtige Küche
Viele Senioren halten sich gerne und viel in ihrer Küche auf, langes Stehen fällt jedoch meist schwer. Haltestangen an den Kanten der Arbeitsplatten bieten sich als zusätzliche Stütze an. Kurze Wege gestalten die Abläufe bequemer und sicherer: Herd, Arbeitsplatte und Spüle ordnet man idealerweise übereck an. Schwere Töpfe oder heiße Pfannen müssen dann nicht angehoben und frei getragen, sondern können verschoben werden.
Ein Hängeschrank-Lift bietet zusätzlichen Komfort. Mit seiner Hilfe kann der gesamte Schrank auf die gewünschte Höhe abgesenkt werden. Aber auch ohne solche Investitionen lässt sich der Küchenalltag wesentlich erleichtern: Bei der Anordnung von Küchengeräten, Werkzeugen und Zutaten ist es beispielsweise wichtig, auf die individuellen Gewohnheiten Rücksicht zu nehmen. So sind die Dinge, die man häufig braucht, stets griffbereit und frei zugänglich.
Kleine Tipps – große Wirkung Noch weitere kleine Anpassungen können spürbare Verbesserungen bewirken. Die Armaturen in Bad und Küche sollten so eingestellt werden, dass sie ohne größeren Kraftaufwand zu bedienen sind. Altersgerechte Hebelarmaturen eignen sich besonders. Auch das Öffnen und Schließen von Fenstern oder Balkontüren fällt vielen in fortgeschrittenem Alter schwerer. Mit Greifhilfen lassen sich Fenster leichter öffnen – auch solche, die nicht gut erreichbar sind. Für einen sicheren nächtlichen Gang zur Toilette bietet es sich an, ein automatisches Nachtlicht zu installieren, das auf Bewegung reagiert. Je nach Bedarf kann man den Flur entlang auch Haltestangen anbringen, die zusätzlichen Halt geben. Außerdem sollte Zuhause stets auf feste Schuhe geachtet werden, denn lose Hausschlappen erhöhen das Sturzrisiko. Und für echte Notfälle lässt sich vielerorts ein 24 Stunden Notruf einrichten. Ansprechpartner hierfür sind in größeren Städten Seniorenbeiräte und in kleineren Gemeinden soziale oder kirchliche Dienste.
Quellennachweis: GeSK
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